„Eine der Infrastrukturschwächen unserer Stadt ist eine fehlende Halle für größere Veranstaltungen. Das anstehende Gutachten über den Schulauer Hafen und das Hafenumfeld sollte sich deshalb auch mit den Defiziten der Veranstaltungsszene in Wedel beschäftigen und mit der Zukunft der Bootshalle am Strandweg.“
Der planungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Martin Schumacher, hat deshalb gemeinsam mit Veranstaltern einen Vorschlag erarbeitet, mit dem sich der Gutachter beschäftigen und der Stadt dazu eine Empfehlung abgeben sollte: Neubau oder Erweiterung der Bootshalle zu einer modernen Veranstaltungshalle.
Schumacher verweist dabei auf die Erfahrungen mit „Pianos an der Elbe“, dem Musik-Festival, das mehrfach im sogenannten Schuppen 1 stattgefunden hat. „Schallschutz und Schutz gegen Wettereinflüsse fehlen, Schallbelastungen von Nachbarn durch das offene Osttor sind kaum zu vermeiden und die Kosten für temporäre Einbauten wie Bühne, Technik, Licht, Bestuhlung, Backstage-Bereich sowie mobile Toiletten übersteigen 10.000 EUR bei weitem, bevor ein einziger Ton erklungen ist.“ Außerdem sei die Zahl der zulässigen Veranstaltungen pro Jahr auf 11 beschränkt und die Nutzung der Halle für Veranstaltung nur in der Segelsaison zwischen Mai und Oktober möglich.
„In Wirklichkeit ist der Standort für eine größere Bootshalle, in der auch Konzerte stattfinden können, oder für zwei getrennte Hallen, die im Sommer gemeinsam genutzt werden können, ideal“, findet die FDP. Parkmöglichkeiten seien auf den Schneider- bzw. Trioptics-Parkflächen ausreichend vorhanden, außerdem stünden weitere Plätze am Planetenpfad zur Verfügung.
„Die gastronomische Versorgung ist durch das elbe 1 und die Elbmenschen sichergestellt, und die Strand- und Elbnähe zeichnen die Veranstaltungshalle besonders aus. Und gerade bei einem Neubau kann sichergestellt werden, dass es keine Lärmbelästigung der Umgebung gibt.“
„Natürlich ist auch das Rist-Forum im Gymnasium sehr geeignet und gut ausgestattet, aber die wachsende Schule benötigt ihre Räume selbst, und die Terminabstimmung auch für Aufbau und Proben sind in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden.“ Außerdem sei die Kapazität des Rist-Forums begrenzt, mehr als 400 Gäste fänden keinen Platz. Unzureichend sei darüber hinaus die Zahl der gerade für auswärtige Gäste erforderlichen Parkplätze.
„Das Defizit in der Stadt wird insbesondere dann deutlich“, so Schumacher, „wenn große Unternehmen aus Wedel nach Hamburg ausweichen, um z.B. Betriebsjubiläen zu feiern und Abi-Bälle Wedeler Schulen in Hamburg stattfinden.“„Und bisher haben wir im Rat und in den Ausschüssen auch noch keine befriedigende Antwort auf die politische Entscheidung gefunden, in unserer Stadt mehr Musikveranstaltungen für Jugendliche stattfinden zu lassen.“
„Natürlich soll nicht die Stadt die Kosten für eine solche Halle bereitstellen, das wäre angesichts der Haushaltslage auch nicht zu verantworten. Wenn die Anzahl der Veranstaltungen nicht mehr begrenzt und vielleicht sogar die jahreszeitlichen Einschränkungen aufgehoben wären, wird das Interesse von Investoren an einer solchen „Location“ groß sein. Trotzdem müssen sich die Stadt und ihr Gutachter mit dem neuen „Schuppen 1“ beschäftigen“, so Schumacher. „Zum einen hat die Stadt das Planungsrecht über die Flächen, zum anderen ist sie sogar Eigentümerin eines wesentlichen Grundstücksteils“.
„Das wird ein spannendes Projekt, wenn Stadt und SVWS, Veranstalter und Gastronomen mitziehen, ein Projekt für die ganze Stadt und ein wesentliches Element der immer attraktiver werdenden Maritimen Meile“.