Als „nicht geeignet“ hat das Gesundheitsamt des Kreises Pinneberg UV-C-Desinfektionsgeräte bezeichnet, für die sich die Wedeler CDU und die Grünen in Wedel im Rahmen eines Beschlusses in der März-Sitzung der Wedeler Ratsversammlung eingesetzt hatten.
Dieser Entscheidung waren monatelange Auseinandersetzungen in den Ausschüssen für Bildung, Kultur und Schule sowie für Umwelt, Bau und Feuerwehr vorausgegangen.
In seiner Stellungnahme fordert die Kreisverwaltung: „Der Einsatz dieser Geräte sollte aufgrund von Sicherheitsaspekten unterbleiben, da es keine Funktionsnachweise oder sonstige Nachweise gibt, dass die Geräte für einen sicheren Einsatz in belebten Klassenzimmern geeignet sind“.

„Nicht nur die Verwaltung hat versagt, sondern auch die Fraktionen sind ihrer Verantwortung bisher nicht nachgekommen“.
Martina Weisser, Ausschuss für Umwelt, Bau und Feuerwehr

„Niemand kann mehr daran zweifeln, dass die Fraktionen alle Mittel zur Verfügung stellen werden, die zur Virenbekämpfung erforderlich sind“.
Nina Schilling, FDP-Sprecherin Bildung, Kultur & Sport
„Wir begrüßen diese Klarstellung durch den Kreis“, erklärten Nina Schilling und Martina Weisser von der FDP auf Anfrage. Die beiden liberalen Kommunalpolitikerinnen hatten sich seit Monaten in den Ausschüssen bemüht, die Verwaltung zu einer gründlichen Prüfung und schnellen Entscheidung zu bringen, das war ihnen allerdings nicht gelungen. „Denn“, so Nina Schilling, „im Rathaus hat sich aus der Verwaltung niemand dafür stark gemacht, nach den Grundschulen auch die weiterführenden Schulen mit Luft-Filteranlagen auszustatten oder auch nur die Voraussetzungen für virenfreie Klassenzimmer zu prüfen.“
Die Grundschulen waren durch eine Spende der Wedeler Rotarier zu Luftreinigungs-anlagen mit HEPA – Filtern gekommen.
„Aber nicht nur die Verwaltung hat versagt, sondern auch die Fraktionen sind ihrer Verantwortung bisher nicht nachgekommen“, ergänzt Martina Weisser, „wir konnten uns noch nicht einmal darauf einigen, welcher Ausschuss überhaupt zuständig ist“.
Einen Vorteil allerdings habe das bisher völlig verunglückte Verfahren gehabt, betonen die liberalen Ratsfrauen: „Niemand kann mehr daran zweifeln, dass die Fraktionen alle Mittel zur Verfügung stellen werden, die zur Virenbekämpfung erforderlich sind“.
Aufgabe der Verwaltung sei jetzt, eine Auswahl unter den Filteranlagen zu treffen, die jetzt im Angebot seien. Zu denen gehörten nicht nur die Geräte in den Grundschulen, sondern auch ein Gerät, das von einem Wedeler Startup entwickelt worden und ebenfalls bereits in Wedel im Einsatz sei.
Und geprüft werden müsse bei CDU, den Grünen und der Verwaltung sicher auch, warum der Rat seine Entscheidung, auch UV-C-Desinfektionsgeräte zu prüfen, am 25.März mit einer Mehrheit von CDU und Grünen getroffen habe, obwohl das Gesundheitsamt des Kreises dieser Technik bereits im Februar eine Absage erteilt habe und zwar auch mit dem Hinweis, dass die Strahlen „Schäden an Augen und Haut verursachen“ könnten.
Sm, 17.04.2021