Als erste Partei hat sich die Wedeler FDP für das neue Hafenkonzept ausgesprochen, allerdings unter zwei Bedingungen: Öffentliche Anlegemöglichkeiten und Anteile öffentlicher Nutzung an den neuen Liegern. Für die FDP steht fest:
Der Schulauer Hafen ist und bleibt das Zentrum der Maritimen Meile, als eine der letzten Grundsatzentscheidungen steht jetzt die Belebung der Wasserflächen an.
Dabei wird es, so die FDP, zu erheblichen Veränderungen der bisherigen Planungen, aber auch zu einem realistischeren Blick auf den künftigen Hafenbetrieb kommen.
Nach jahrelangen Verhandlungen mit potenziellen Betreibern und mit Experten des Segelsports an der Unterelbe ist für die FDP mittlerweile klar, dass die ursprüngliche Absicht der Stadt, einem künftigen Hafenbetreiber die Kosten für neue Schlengel und für die regelmäßig erforderlichen Baggerarbeiten übertragen zu könne, nicht mehr realistisch ist.
Ebenso wenig realistisch sei, so die FDP, die Erwartung, den Hafen mit Dauer- oder Tagesliegern so voller Sportboote zu bekommen, dass er für einen privaten Betreiber attraktiv werden könnte, dazu seien die freien Kapazitäten im Hamburger Yachthafen zu groß und die Nachfrage nach Liegeplätzen zu gering.
Richtig und wichtig allerdings sei, den Hafen so auszustatten, dass auch künftig Tages- oder Übernachtungsgäste den Schulauer Hafen nutzen können.
Vor diesem Hintergrund haben sich Vorstand und Fraktion einmütig dafür ausgesprochen, das vorliegende Angebot der Betreibergruppe um Edmund Siemers für eine ganzjährige Belebung des Hafens anzunehmen.
Die Verwaltung der Stadt und die Fraktionen über die AG Hafen sollten möglichst schnell die noch offenen Fragen mit den neuen Betreibern verhandeln.
Dabei geht es zunächst um das Grundkonzept, um die Frage, ob im neuen Hafen überhaupt mit Liegern und Gebäuden auf Liegern gearbeitet werden soll und von welcher Hafenseite aus der neue Komplex erschlossen wird. Beide Teilfragen werden von den Liberalen im Sinne des vorliegenden Entwurfs befürwortet.
Schließlich geht es auch noch um die Versorgungsleitungen auf dem Ostufer für die neuen Lieger und Schiffe und insbesondere um den Anteil öffentlicher Nutzung der neuen Einrichtungen.
Die FDP begrüßt deshalb die Gründung eines gemeinnützigen Vereins, der künftig für das künftige Nutzungskonzept und für die Einbindung Wedeler Vereine, Schulen und anderer Interessenten zuständig sein wird.
Die FDP fordert Verwaltung und Politik auf, die Chancen des neuen Konzepts zu sehen und dafür zu sorgen, dass auch die Interessen der Wedeler Sportboote berücksichtigt werden. Ein eigener Schlengel, der im Nordwesten an die Hafenpromenade anbindet, könnte diesen Interessen am besten dienen.
Das neue Konzept erinnere, so die FDP, in Teilen an die Geschichte des Hafens, denn die Pläne der Investoren nähmen Elemente des alten Hafens wieder auf, der ja erst seit den 80er Jahren ein reiner Sportboothafen gewesen sei. Bis dahin war der Hafen einer für Handel und maritimes Gewerbe und Schutzhafen für Sportboote, übriges auch mit Gebäuden auf Schlengeln, wie dem Zollhaus auf dem Schlengel des Zollkreuzers an der Westmole.
Wedel kann mit der neuen Lösung sehr zufrieden sein, weil die Betreibergemeinschaft neben fundierter Sachkunde über unseren Fluss und das maritime Umfeld auch über ökonomischen Sachverstand verfügt, ohne dass Gewinnorientierung der unmittelbare Antrieb ist, sondern auch eine Menge Idealismus.
Martin Schumacher
Stv. Fraktionsvorsitzender
Stv. Vorsitzender des Planungsausschusses
13.09.2018