Ausführlich zeigt die FDP ihre zukunftsorientierten Vorstellungen zu funktionsfähigen Rad- und Fußwegen, zum notwendigen Klimaschutz und dessen Management, zu erweiterten Verkehrskonzepten mit ÖPNV, 2. S-Bahnhalt, und Fahrradmanagement, für sichere Schulwegbenutzung, zur überfälligen Digitalisierung und Freizeitangeboten für Jugendliche auf. Ein Berg von Fragen und klaren Antworten.
Fragen an die sich in Wedel zur Kommunalwahl stellenden Parteien
Wir wollen’s wissen!
1. Der Jörg-Balack-Weg entlang des Mühlenteichs wird von vielen Menschen
genutzt, die dem Verkehr der Mühlenstraße entgehen möchten, u.a. von
Schülerinnen und Schülern zum JRG und von Pendlern, die mit Rad oder zu
Fuß zum S-Bahnhof gelangen. Bei der in Wedel nicht ungewöhnlichen
Witterung ist die Oberfläche jedoch sehr oft matschig und rutschig. Ein
Antrag des letzten Jugendbeirates zur Befestigung des Jörg-Balack-Weges
wurde mehrheitlich abgelehnt.
Frage: Was wird Ihre Partei für die Verbesserung der Nutzbarkeit tun?
Antwort: bis 1.500 Zeichen
1. Die FDP wird sich weiterhin für die Verbesserung des Belages auf der ganzen Länge vom Caudry Platz bis zur Pestalozzischule einsetzen. Für das Teilstück vom Caudry Platz bis zur Riststraße fordert sie in einem Antrag zur Sitzung des UBF Ausschusses am 19. April 2018 eine Befestigung des Weges aus eingesparten Mitteln für die Schulauer Straße. Dort halten wir den Rückbau des Radweges auf der Westseite für überflüssig.
2. Der Klimaschutzfonds trägt ein Drittel der Kosten für das
Klimaschutzmanagement und ermöglichte –mit finanzieller Unterstützung
einiger Unternehmen aus Wedel– damit unter anderem erst die Besetzung
der Stelle mit Simone Zippel – für drei Jahre, halbtags.
Frage: Befürwortet Ihre Partei eine Aufstockung der Stelle (mehr als halb
Stelle) sowie (nach 3 Jahren) eine Verlängerung der Anstellung?
Antwort: bis 1.000 Zeichen
2. Die FDP sieht in dem integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt eine ehrgeizige Gestaltungsaufgabe, den Schutz des Klimas in der Stadt voranzubringen. Dazu bedarf es eines engagierten Managements, das die erarbeiteten Handlungsfelder und besonders die aus dem vorgeschlagenen Maßnahmenkatalog für die Stadt wesentlichen Aufgaben vorantreibt.
Über eine Aufstockung der Stelle für das Klimaschutzmanagement und eine Verlängerung der Anstellung möchte die FDP erst entscheiden, wenn sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Stelle besser beurteilen lässt.
3. Die Situation für Pendler ist am Wedeler S-Bahnhof sehr unbefriedigend.
Die P&R-Tiefgarage ist viel zu klein und stark verschmutzt. Auch
Stellplätze für Radfahrer sind ebenfalls zu wenig, schmutzig, zu weit
entfernt und kaum Wetter- oder Diebstahlgeschützt. Eine seit vielen
Jahren angedachte Fußgängerbrücke am Nordende der Bahnsteige wurde
nie realisiert. Wenn Wedel-Nord und der Businesspark realisiert werden,
wird sich diese Situation erheblich verschlimmern. Zudem wirkt schon
jetzt das Erscheinungsbild für ankommende Gäste abschreckend.
Frage: Welche Maßnahmen wird Ihre Partei in der kommenden Ratsperiode
konkret angehen, um die Situation merklich zu verbessern und damit zu
vermeiden, dass Menschen gezwungen sein werden, den Pkw für die Fahrt z.
B. nach Hamburg zu nutzen?
Antwort: bis 2.500 Zeichen
3. Der ÖPNV muss ausgebaut werden. Wir benötigen ein zweites S-Bahn Gleis, damit wir von einer besseren Taktung der Bahn profitieren können und somit ein zweiter S-Bahn-Halt in der Nähe von Famila überhaupt möglich wird. Dieser würde den an- und abfahrenden Pendlerverkehr entlasten und entzerren. Die Fachhochschule, das Famila-Center, die Fachgeschäfte und die Arbeitsplätze in der Region Kronskamp/Industriestraße wären besser erreichbar, und viele Pendler aus den naheliegenden Wohngebieten, auch aus der Moorwegsiedlung, könnten diesen Bahnhof nutzen. Besonders wenn im BusinessPark neue Arbeitsplätze entstehen, würde ein zweiter Bahnhof mehr Menschen Bus und Bahn nutzen lassen.
Für eine verbesserte Unterbringung von Fahrrädern am S-Bahnhof hat die Verwaltung gerade ein neues Konzept vorgelegt, und auch die Bebauung des Parkplatzes am Theater Wedel wird die Umsteigemöglichkeiten auf den ÖPNV attraktiver machen.Die Anzahl der Parkplätze wird sich erheblich erhöhen, die Zahl der Fahrradstellplätze auch. Außerdem besteht die FDP auf einem direkten Zugang zum dann hoffentlich überdachten Bahnsteig. Mit diesen Maßnahmen wird sich auch das äußere Erscheinungsbild des Bahnhofs verbessern.
4. Verkehr: Südumgehung, Nordumfahrung, Bahnhofstraße, Wedel-Nord,
Businesspark – Themen, die teils Jahrzehntelang diskutiert, aber nie
entschieden wurden.
Wedel-Nord soll bis zu 1.000 Wohnungen bieten, der Businesspark langfristig
Arbeitsplätze für 6.000 Menschen. Das bedeutet ein erhebliches Mehr an
innerörtlichem sowie Start- und Zielverkehr.
Frage: Wie steht Ihre Partei zu einem gemeinsamen, langfristigen, Partei-
übergreifenden Konzept für Verkehr und Infrastruktur (MIV, ÖPNV, Rad) und
wie kann dieser realisiert werden?
Kann hierbei ein „City-Management“ helfen?
Antwort: bis 2.500 Zeichen
4. Es gibt bereits eine parteiübergreifende Initiative zur Stärkung und zum Ausbau des ÖPNV, die Arbeitsgemeinschaft hat gerade zum zweiten Mal getagt, eine Material- und Fragensammlung ist fertig. Das erste Themenbündel, nämlich eine Optimierung der bestehenden Busverbindungen, wurde bereits erörtert. Bevor diese AG dem Planungsausschuss nicht alle Ergebnisse zur Beschlussfassung vorgelegt hat, sollten die Fraktionen nicht in kontraproduktiven Aktionismus verfallen.
Das gilt auch für die immer wieder gestellte Forderung nach einem Generalverkehrsplan o.ä.
Ein solches Konzept existiert bereits und ist dort, wo sich Veränderungen abzeichnen, durch Zusatzuntersuchungen ergänzt worden.
5. Kinder lernen zuhause, in der Schule und durch Beobachtung der
Umgebung. Pädagogen und Schulleitungen fordern, Kinder zu Fuß (oder bei
längeren Wegen auch mit den „Öffis“) zu Schule kommen zu lassen. Dabei
wird Umgebung erkundet und manchmal im Wortsinn „begriffen“ sowie
Verantwortung und „Zeit“ gelernt. Heute fahren Eltern in vermeintlicher
„Zeitnot“ den Nachwuchs mit Autos zu Schule, verpesten die Umwelt,
verstopfen die Zuwege – und lassen oftmals Rücksicht vermissen.
Frage: Welche Maßnahmen halten Sie für angebracht und praktikabel, diese
Situation nachhaltig zu verbessern?
Antwort: bis 1.500 Zeichen
5. Wir möchten Wedels Eltern nicht erziehen oder ihnen vorschreiben, wie sie ihre Kinder zur Schule kommen lassen sollen. Unterschiedliche Schulmodelle lassen Eltern nicht unbedingt die Schule in nächster Nähe für ihre Kinder aussuchen. Auch verbinden Eltern oftmals den Weg zur Arbeit mit dem „Kind absetzen“ vor der Schule. Wedeler Kinder, die eine der weiterführenden Schulen in Wedel besuchen, können in unseren Augen wunderbar zu Fuß mit dem Rad oder auch mit dem Bus ihre Bildungseinrichtung erreichen. Dazu müssen wir weiter die (Rad-)Wege sanieren und oder befestigen, wie den Jörg-Balack-Weg, nicht aber vorhandene Radwege zurückbauen wie an der Schulauer Straße.
6. Digitalisierung ist in aller Munde, besonders für Bildungs-Einrichtungen.
Wie in vielen anderen Orten auch gibt es auch in Wedel bei der Umsetzung
allerdings erheblich Mängel: Unzureichende und veraltete Ausstattung,
mangelnde Vernetzung und fehlendes WLAN, unzureichende Ausbildung
und fehlender Support sind nur einige Stichworte. Auch die Haushalte in
Wedel sind bisher mit der digitalen Infrastruktur weniger zufrieden.
Frage: Was wird Ihre Partei unternehmen, damit sowohl Bildungs-
einrichtungen technisch in die Lage zu versetzt, Kindern Medien- und
Informationskompetenz beizubringen und die Infrastruktur (Glasfaser?) für
Privathaushalte und Unternehmen Zukunftssicher zu gestalten (auch mit
Blick auf den Businesspark)?
Antwort: bis 2.000 Zeichen
6. Die Welt verändert sich rasant. Wer weiß schon, welche Berufe unsere Kinder in Zukunft ergreifen werden? Eins ist allerdings klar: Sie brauchen schon heute die bestmögliche Bildung. Und die gelingt nicht mit der Technik von gestern. Hier hat auch Wedel extremen Nachholbedarf. Die FDP ist eine moderne Partei, die keine Angst vor der Zukunft hat und Digitalisierung als Chance sieht. Wir sind überzeugt, dass die Kreidezeit in Wedels Schulen enden muss. In diesem Jahr beginnen wir mit der weiteren IT-Ausstattung und in den folgenden Jahren werden rund 1,5 Millionen EUR in Wedels Schulen investiert sein. Es kann jedoch nicht angehen, dass neu angeschaffte Hardware an Schulen nicht zum Einsatz kommt, weil dort kein stabiles W-LAN installiert ist oder keine fachkundigen Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
Wir könnten uns die Anstellung einer/eines Digitalisierungsbeauftragten mit dem Schwerpunkt auf Wedels Bildungseinrichtungen vorstellen – eine Schnittstellenfunktion zwischen Schulen, Stadtverwaltung, Politik und Dienstleistern.
Der Aufbau des kombinierten Glasfaser-Kupfernetzes (100 Mbit) ist abgeschlossen, das Netz steht fast allen Haushalten/Betrieben über Wedel Net zur Verfügung. Mit Hochdruck wird jetzt in das zukunftssichere Glasfasernetz investiert. Die Vernetzung ist kostenintensiv und wird zunächst für Unternehmen (Leistung bis 1000 Mbit) gebaut. Es wird nach Auskunft der Stadtwerke Schritt für Schritt auch für private Haushalte im Zuge des Netzausbaues verfügbar sein. Im Business Park ist ein leistungsfähiges Glasfasernetz bereits verlegt.
7. Das Freizeitangebot in Wedel für junge Menschen ist unzureichend. Es gibt
zwar zahlreiche Hilfsangebote (z. B. Suchtberatung, MIKO), aber abseits
der Sportvereine nur wenige „neutrale“ Freizeit-Angebote für Jugendliche
ohne besonderen Beratungs- und Unterstützungsbedarf.
Frage: Hat Ihre Partei praktikable Vorschläge für ein breiteres
Freizeitangebot für junge Menschen, z.B. Kino, Jugend-Begegnungsstätte (á
la AJC)?
Antwort: bis 1.500 Zeichen
7. Das Freizeitangebot für junge Menschen ist keineswegs „unzureichend“, allenfalls für die Wintermonate ausbaufähig. Dies zeigte auch die Reaktion der Schülerinnen und Schüler bei der Podiumsdiskussion im Ristforum. Neben kirchlichen Jugendangeboten gibt es auch das KiJuz und die Villa als neutrale Kinder- und Jugend-Begegnungsstätten. Ein weiterer städtisch betriebener Jugendclub würde auch weiteres Personal bedeuten, und besonders in diesem Bereich gibt es viel zu wenig ausgebildete, qualifizierte Menschen (Erziehermangel, Lehrermangel). Sollte sich aber ein Betreiber an die Stadt wenden, der zum Beispiel ein Jugend-Café oder ähnliches eröffnen möchte, dann würde wir gerne bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten behilflich sein.
Auch könnten wir uns im Zuge der Theaterplatz-Bebauung sowohl ein Kino, als auch Platz für Indoor-Freizeitaktivitäten vorstellen, kombiniert mit einem gastronomischem Angebot für alle Altersklassen, sofern sich ein geeigneter Investor findet.
Der AJC – Hinweis gibt natürlich Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die AJC – Geschichte, -Gründung und -Etablierung in enger Zusammenarbeit mit (damals) jungen FDP-Mitgliedern unserer Stadt erfolgt ist.
Renate Koschorrek
Fraktionsvorsitzende der FDP