„Wer es ernst meint mit dem neuen Strategischen Oberziel der Stadt „Umwelt und Klimaschutz“, wer die biologische Vielfalt schützen und fördern will, der muss sich dringend um die Wedeler Marsch kümmern“.
Mit diesem Ziel hat die FDP-Fraktion am 18. März einen umfangreichen Fragen- und Themenkatalog rund um Probleme und Entwicklungschancen der Wedeler Marsch als Naturerlebnisraum und als Naherholungsgebiet in der Metropolregion beschlossen und als Berichtsantrag für die nächste Sitzung des Planungsausschusses eingebracht.
Wie der zuständige Sprecher der FDP und stellvertretende Ausschussvorsitzende, Martin Schumacher, erklärte, ginge es in der Marsch in erster Linie um den Wasserhaushalt, der durch das Aue-Sperrwerk geregelt werde.
Die Umbaumaßnahmen der vergangenen Jahre und eine nicht sachgerechte Steuerung der Tideeinflüsse auf die Wedeler Au und die Hetlinger Binnenelbe mit ihren Grabensystemen hätten inzwischen derart negative Auswirkungen auf das Wiesenvogel-Schutzgebiet und die Tier- und Pflanzenwelt, dass punktuelle Eingriffe zur Verbesserung der Situation nicht mehr ausreichten.
„Was die Stiftung Naturschutz und die Stiftung Lebensraum Unterelbe auf einzelnen Flächen unternehmen, ist vorbildlich, aber es sind räumlich begrenzte Insellösungen, die auf andere Flächen ausgeweitet werden müssen“, erklärte Schumacher.
Dazu bedürfe es der Flächenzusammenlegung, des Flächentausches und des Ankaufs weiterer Flächen durch die Stiftungen und deren Vernetzung. Auch andere Grundbesitzer wie die Hamburger Wasserwerke sowie private Grundeigentümer könnten eine wesentliche Rolle für ein ökologisches Gesamtkonzept für die Marsch spielen.
„Der FDP geht es zunächst um eine Bestandsaufnahme der Entwicklung von Flora und Fauna, eine Bewertung der vorhandenen Biotope und eine Überprüfung der vorhandenen Instrumentarien“.
„Weltfremd allerdings wäre es, die Marsch ausschließlich als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu sehen. Zwischen den Naturschutzgebieten im Elbvorland und um die Haseldorfer Binnenelbe und den Siedlungsflächen unserer Stadt muss auch dem Randdruck aus der Metropole Rechnung getragen werden.“ Deshalb sei auch eine naturschutzverträgliche Erschließung mit Wegen von hoher Bedeutung für die Naherholung. Das Konzept für ein oekologisch vertretbares Wegenetz habe die Verwaltung auf Antrag der FDP vor mehr als fünf Jahren vorgelegt, ohne dass allerdings bisher Schritte zur Umsetzung zu verzeichnen seien.
„Weitere Themen für den Berichtsantrag sind“, so Schumacher, u.a. „die Rolle der Landwirtschaft und der Jägerei in der Marsch sowie der Zustand und die Zuständigkeiten im Wedeler Hafen rund um die BATAVIA herum.“
Der Bericht der Verwaltung soll bis zum Jahresende vorliegen.