Ausgestaltung der Maritimen Meile erfordert verkehrsberuhigende Maßnahmen
Ein Antrag der FDP bittet die Verwaltung, einen Bericht über Chancen und Risiken vorzulegen, an absehbar publikumsträchtigen Wochenenden Straßen im Bereich der „Maritimen Meile“ für Motorfahrzeuge zu sperren. Bereits jetzt zeigen sich hier an besonders besucherstarken Wochenenden Grenzen der Belastbarkeit durch den Straßenverkehr. Es gilt eine Lösung für Anwohner und Touristen zu finden.
Antrag der FDP-Fraktion zum 21. Planungsausschuss am 05.01.2010
Vorbemerkung:
Die öffentliche Diskussion über die Stadtentwicklung an der Elbe und die Ausgestaltung der Maritimen Meile hat bisher in erster Linie wasserbauliche oder Hochbau-Maßnahmen zum Gegenstand, wie den Ladiges Elbpark, das Hafentor, das „Treppenviertel“ oder Baumaßnahmen auf den hinteren Teilen des Schneider-Geländes.
Besonders die Hochbaumaßnahmen bringen neue Einwohner oder neue Betriebe an die Elbe, die künftige Maritime Meile soll attraktiv sein für zusätzliches einheimisches und auswärtiges Publikum.
Die FDP zieht aus den aktuellen und absehbaren Verkehrsproblemen erste Konsequenzen und stellt den folgenden Antrag:
Der Planungsausschuss möge beschließen:
Die Verwaltung wird gebeten, bis zum Beginn des II. Quartals 2010 einen Bericht über Chancen und Risiken vorzulegen, an absehbar publikumsträchtigen Wochenenden den Strandweg sowie Teile der Schulauer Straße, der Hafenstraße und der Parnaßstraße für Motorfahrzeuge zu sperren.
Dabei sollen u.a. die folgenden Voraussetzungen und Konsequenzen erörtert werden:
- Der Bericht soll zum einen Möglichkeiten darstellen, wie an derartigen Wochenenden der „Durchgangsverkehr“ umgeleitet werden kann.
- Ebenfalls sollen die technischen Verfahren erörtert werden, die geeignet sein können, an diesen Wochenenden für Anwohner die Zu- und Abfahrt sicherzustellen.
- Insbesondere soll der Bericht auch die Möglichkeiten erörtern, binnendeichs künftig zusätzliche Parkplätze für die temporäre Nutzung vorzuhalten.
- Schließlich soll der Bericht auch Auskunft auf die Frage geben, ob mittelfristig ein verstärkter ÖPNV oder der Einsatz von Shuttle-Diensten zur Entspannung der Verkehrssituation an besonders publikumsintensiven Wochenenden beitragen könnten.
Begründung:
Mit der Ausweisung des Sanierungsgebietes „Wedeler Stadthafen“ und dem schrittweisen Ausbau der Infrastruktur auf der Maritimen Meile wird die Stadt an ihrer Elbseite immer attraktiver für die einheimische Bevölkerung und für Tagesgäste und Touristen.
Bereits jetzt zeigen sich hier an besonders besucherstarken Wochenenden Grenzen der Belastbarkeit durch den Straßenverkehr.
Veranstaltungen an der Elbe, der Betrieb des Schulauer Fährhauses, der Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm Höft“, des Strandclubs und des Strandbades sowie einiger weiterer gastronomischer Einrichtungen tragen zur steigenden Inanspruchnahme von Straßen und Parkflächen bei.
An attraktiven Tagen sind nicht nur alle öffentlichen Flächen zugeparkt, sondern auch private Grundstücke und verschiedene Firmengelände. Der für die Maritime Meile wünschenswerte „Flaniercharakter“ ist stark eingeschränkt, die Belastung für Anwohner und Gäste wächst mit steigender Attraktivität der elbnahen Stadtteile von Jahr zu Jahr. Bei Großveranstaltungen am Wasser, wie dem Hafenfest oder dem Landespolizeifest trägt die Stadt dieser Entwicklung bereits dadurch Rechnung, dass sie Teilstücke von Straßen für Motorfahrzeuge von Nicht-Anliegern sperrt.
Durch den Bericht verspricht sich die FDP-Fraktion umfassende Informationen und Erörterungen, welche Auswirkungen verkehrsberuhigende Maßnahmen auf der Maritimen Meile selbst und auf das übrige Stadtgebiet haben können.